Der BVS-Vorsitzende Wieland Sulzer rechnet mit dem Verschwinden vieler traditioneller Spielwarengeschäfte: „Zahlreiche Spielwarenhändler gehen vor die Hunde. Das Drama dabei ist, dass unsere Zwangsschließung nicht einmal Leben rettet. Sicheres Einkaufen ist tagtäglich möglich und war noch nie gefährlich. Wenn der Lockdown - wie geplant - bis nach Ostern verlängert wird, weitet sich das Sterben in den Innenstädten aus. Aber immerhin kann der Einzelhändler ‚in Würde sterben', da er ja einen Termin beim Friseur bekommen kann."
Der mittlerweile fast 3 Monate andauernde Lockdown im Einzelhandel kostete die betroffenen über 3.000 stationären Spielwaren-Einzelhändler in den letzten Monaten insgesamt über 300 Millionen Euro. Für immer mehr Unternehmer ist die Entwicklung existenzbedrohend.
„Alle Studien und Stellungnahmen, nach denen das Einkaufen im Einzelhandel sicher ist, wurden erneut ignoriert", so der BVS-Geschäftsführer Steffen Kahnt. „Den Preis hierfür zahlen nicht nur die geschlossenen Unternehmen vor Ort, sondern auch jeder Bürger. Wenn Unternehmen verschwinden, müssen Kommunen demnächst mit weniger Steuereinnahmen auskommen. Künftig wird es wegen den verheerenden Zwangsschließungen zu weiteren Kürzungen bei Schulen, Kindergärten und Schwimmbädern kommen."
In den Innenstädten sterben attraktive Einkaufsorte, zudem fallen wichtige Steuereinnahmen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze weg. „Es entsteht ein gesamtgesellschaftlicher Schaden, der nicht zu beziffern und hinnehmbar ist. Die bestehenden Betriebsschließungen sind unverhältnismäßig, zumal der Einzelhandel nachweislich kein Infektionshotspot ist", erklärten noch Anfang der Woche die Spielwaren-Filialisten und Händlergruppen EK/servicegroup, GALERIA Karstadt Kaufhof, ROFU Kinderland, Smyths Toys, SPIELE MAX sowie die VEDES Unternehmensgruppe in einem offenen Brief an die Politik.