06.09.2018

Deutsche beim Nachwuchs spendabel

Handel mit Kinderausstattung profitiert vom Babyboom

Pressegespräch zur Kind + Jugend am 6. September 2018 in Köln

Der Babyboom in Deutschland befeuerte weiter die Umsätze der Baby- und Kinderausstatter: So gaben die Eltern in 2017 für ihre Kleinsten in den ersten 3 Lebensjahren nach Einschätzung der IFH Retail Consultants über 2,5 Mrd. Euro aus. Damit investieren sie 2 % mehr in Baby- und Kinderausstattung als im Vorjahr. Umgerechnet sind das ca. 1.097 Euro pro Kind. „Die gute Arbeitsmarktlage ermutigt junge Leute eine Familie zu gründen. Und da immer öfter auch beide Eltern Geld verdienen, steht mehr Geld für Kinder- und Babyausstattung zur Verfügung“, so Steffen Kahnt, stellvertretender Geschäftsführer des Handelsverband Spielwaren (BVS).

Für das Jahr 2017 rechnet das Statistische Bundesamt mit einer Stabilisierung des Babybooms auf hohem Niveau: So wurden im vergangenen Jahr nach vorläufigen Ergebnissen der Behörde in Deutschland 785.000 Kinder geboren, was - nach 5 Jahren Wachstum - einem leichten Rückgang von 0,9 % entsprechen würde.

Der Trend zu kleinen, leichten und kompakten Kinderwagen in Melange-Farbtönen ist ungebrochen. Die Hersteller verringern das Faltmaß der Kinderwagen weiter und steigern den Komfort beim Transport. „Eltern sind heute vor allem sehr mobil. Deshalb muss der Kinderwagen – immer öfter - mit einer Hand zusammenfaltbar sein und dann – wie eine Tasche - frei stehen können und dann auch leicht tragbar sein“, so Kahnt. Der Trend zum Buggy im Handgepäck-Format - zum Beispiel für den Transport im Flugzeug – ist in Südeuropa schon ganz groß, schwappt aber gerade erst nach Deutschland. Laut dem Marktforschungsunternehmen Interconnection Consulting kauften die Deutschen in 2017 insgesamt 843.600 Kinderwagen (inkl. Buggys) (+3 %).

Auch der Markt für Autokindersitze wuchs zuletzt: Die Deutschen kauften 2017 laut Interconnection Consulting rund 2,5 Millionen Autokindersitze – das sind 2 % mehr als im Vorjahr: Weiter im Trend sind rückwärtsgerichtete Autokindersitze, bei denen das Gewicht des Kindes beim Aufprall stärker verteilt wird.

Autokindersitze mit dem neuartigen i-Size-Standard gewinnen laut dem Marktforschungsunternehmen GfK deutlich an Bedeutung. Seit Juli 2013 gibt es die i-Size Norm: Entsprechende Sitze müssen höhere Sicherheitsstandards, u.a. bei einem Seiten- und Frontalaufprall erfüllen. Zudem vereinfacht die Größenangabe des Kindes in cm (anstelle von kg) die Wahl des richtigen Kindersitzes. Die höhere Sicherheit hat jedoch ihren Preis: Mit 289 Euro liegt der Durchschnittspreis von i-Size-Sitzen weit über dem Durchschnittspreis aller Autokindersitze (inkl. Sitzerhöhungen) von 90 Euro.

Bemerkenswert: Während der wertmäßige Anteil von i-Size-Sitzen im 1. Halbjahr 2016 noch bei unter 2 % lag, entfielen im 1. Halbjahr 2018 schon fast 10 % des Verkaufsumsatzes auf diese Produkte. Besonders gefragt waren dabei Modelle, die von Geburt bis zu einer Größe von 105 cm verwendet werden können.

Baby- und Kleinkindspielzeug
Bei Spielzeug für die Kleinsten konsolidierte sich nach den überdurchschnittlichen Wachstumsraten in den Vorjahren zuletzt der Markt - wie das Verbraucherpanel Spielwaren der npdgroup zeigt. Während der Spielwaren-Gesamtmarkt sich in 2017 stabil entwickelte, ging der Umsatz bei Spielzeug für unter 3-Jährige um 6,6 % zurück: Zählt man alles, was laut npdgroup-Statistik für unter 3-Jährige gekauft wird, wie Sandspielzeug, Lego duplo, Brettspiele oder Bobby Cars, gaben die Deutschen 2017 494 Mio. Euro aus. Das entspricht etwa dem Niveau der Vorjahre:

Für den Handelsverband Spielwaren (BVS) ist die Kind + Jugend die Plattform für den deutschen und auch internationalen Einzelhandel, um Lieferantenbeziehungen zu pflegen, neue Geschäftskontakte zu knüpfen und Produktinnovationen kennenzulernen. Laut BVS ist die Kind + Jugend die Leitmesse für alle Fachhändler mit Baby- und Kinderausstattungssortiment. Dieses umfasst Kinderwagen und Autokindersitze, Spielzeug, Textilien, Möbel bis hin zu Pflege- und Sicherheitsartikeln. Allein in Deutschland handeln ca. 1.000 Händler mit Baby- und Kinderausstattung und ca. 3.500 Händler mit Spielwaren.

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