04.04.2017

BVS rechnet 2017 mit Kameradrohnen-Verkaufsrekord

Deutsche geben wieder mehr für Modelleisenbahn aus

Der Siegeszug der Kameradrohne illustriert die hohe Attraktivität der Intermodellbau-Sortimente bei den Konsumenten, erklärt Steffen Kahnt, stellvertretender Geschäftsführer des Handelsverbandes Spielwaren (BVS), anlässlich der Intermodellbau, der weltgrößten Messe für Modellbau und Modellsport, die vom 5. bis 9. April 2017 in Dortmund stattfindet. „Nichts hält die Deutschen mehr auf der Erde: Aus der Luft zu filmen ist ein neuer Volkssport und begeistert Jung und Alt. Dafür wurden allein im vergangenen Jahr rund 300.000 Kameradrohnen gekauft. In 2017 werden noch mehr Deutsche in das faszinierende neue Hobby einsteigen oder ihren Drohnenpark weiter aufrüsten.“ Voraussichtlich 500.000 Kameradrohnen (ohne Spielzeugdrohnen, Basis: GfK) werden in 2017 über die Ladentische gehen und damit ein neuer Verkaufsrekord aufgestellt.

Neben dem Hype um professionelle Kamera- und Racingdrohnen ist fernsteuerbares Spielzeug im Spielwaren-Einzelhandel inzwischen eine feste und stabile Größe. So gaben die Deutschen in 2016 für fahrende und fliegende RC-Objekte mit 87 Millionen Euro etwa so viel wie im Vorjahr aus ( 0,3 %, 2015: 87 Mio. Euro, zu Endverbraucherpreisen, Handelspanel npd group). Der Umsatz der Branche ist aber wahrscheinlich noch viel größer: Zählt man alle Vertriebskanäle zusammen, gaben die Deutschen in 2016 sogar ca. 108 Millionen Euro für fernsteuerbares Spielzeug aus.

Funkferngesteuerte Modelle haben nichts exklusives mehr, sondern gehören schon lange zur Grundausstattung jedes Kinderzimmers. Dabei gewinnen Anbieter, bei denen sich die Flugobjekte leicht bedienen lassen: „Die Mädchen erobern gerade den Luftraum in den Kinderzimmern. Früher war RC-Spielzeug „typisch Jungs“. Heute fliegt Barbie auf dem Hoverboard durch die Luft und Elfen mit Flügeln lassen sich per Sensor wie unsichtbar mit der Hand steuern.“ Der neueste Schrei sind Selfie-Drohnen im Hosentaschenformat, die dem Besitzer in einer bestimmten Höhe oder Entfernung folgen. Hoffnungen setzt die Branche in 2017 auch auf die VR-Funktion: Per in Racingdrohnen oder RC-Fahrzeugen eingebauter Kamera, wird der Flug oder die Fahrt dabei live per VR-Brille miterlebt.

Es wächst zusammen, was zusammen gehört: Im Trend liegt es auch, die Bewegung von ferngesteuerten Fahrzeugen über eine Smartphone-App zu programmieren. Die Apps sind inzwischen auch für Kinder leicht zu bedienen und führen spielerisch in die Robotik ein. Die Fahrzeuge werden indes immer realitätsgetreuer und verfügen über immer mehr Funktionen. Selbst Details wie Bagger, bei denen sich der Oberwagen endlos drehen kann und die Schaufel selbst unter der Bodenlinie baggert, begeistern die Hobbyisten.

Beim Spielzeugklassiker Modelleisenbahn konnte in 2016 der leicht rückläufige Umsatztrend der letzten Jahre gestoppt werden: Laut einer Umfrage unter Händlern haben diese 3 % mehr Modelleisenbahnen und Zubehör in 2016 verkauft als im Vorjahr. Insgesamt liegt der Umsatz der deutschen Modelleisenbahnbranche bei ca. 150 Millionen Euro (zu Endverbraucherpreisen, BVS-Schätzung). Dabei profitieren Hersteller und Händler aktuell vor allem von ihren Investitionen in den Einsteigerbereich. Kahnt: „Ein Kind ohne Spielzeugeisenbahn ist eigentlich nicht vorstellbar. Die Auswahl an Eisenbahnen für Kinder ist heute so groß wie noch nie. Klassische Modelleisenbahn-Hersteller wie Märklin spielen jetzt mit neuen Produktlinien wie „my world“ oder „Start-Up“ in einem Markt mit, der bisher vor allem von Brio-Holzeisenbahnen und den Eisenbahnen aus den Playmobil- und LEGO-Universen besetzt ist.“

Bei der Modelleisenbahn für Erwachsene nähert sich die Miniaturwelt weiter der realen Welt an: „Inzwischen gibt es mehr Loks mit Sound als ohne. Und wie im richtigen Eisenbahn-Leben sitzt der Lokführer beim jüngsten Märklin Modell jetzt – wie durch Zauberhand – immer in Fahrtrichtung vorne. Auch Details wie Ansagen in Dialekt begeistern die Modelleisenbahn-Fans.“ Gebaut wird bei der Modelleisenbahn meist im Team: Ein Team mit Opa und Enkel ist dabei eine Idealbesetzung, weil beide sich leichter die Zeit zum Bauen nehmen können. Und alles was sich bewegt, leuchtet oder Geräusch macht, ist ein Hingucker: Ein gutes Beispiel ist ein neues Rockkonzert für die Modelleisenbahn-Landschaft mit elektronisch gesteuerter Lichtorgel und An-schlussmöglichkeit für ein Smartphone, um die richtige Musik abzuspielen.

Der Markt für den klassischen Plastikmodellbau (zum Selberbauen) konnte im vergangenen Jahr ein Superwachstum von 8,7 % hinlegen: Die Deutschen legten 12,6 Mio. Euro in ihr Bastelhobby an (2015: 11,6 Mio. Euro, zu Endverbraucherpreisen, Handelspanel npd group). Der Umsatz der Branche ist aber wahrscheinlich noch viel größer: Zählt man alle Vertriebskanäle zusammen, gaben die Deutschen in 2016 sogar bis zu 17 Millionen Euro für Plastikmodellbau-Artikel aus. Besonders erfolgreich sind aktuell Modellbausätze für die Kleinsten: So hat Revell mit seinen „Junior Kits“ in 2016 Modellbausätze für Kinder ab 4 Jahre in den Markt eingeführt. Diese lassen sich mit einem ergonomisch geformten Schraubendreher kindgerecht montieren. Für den Erfolg des Plastikmodellbaus sorgt zudem - wie schon seit Jahren – der Star Wars-Boom.

 

Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V. (BVS)
Der BVS vertritt die Interessen des Spielwaren-Einzelhandels aller Vertriebswege und Unter-nehmensgrößenklassen in Deutschland. Er ist dem Handelsverband Deutschland - HDE ange-schlossen, dessen Landesverbände die Delegierten der BVS-Mitgliederversammlung stellen. Außerordentliche Mitglieder sind die wichtigsten Einkaufskooperationen der Branche.

Willy Fischel (Geschäftsführer)    Telefon (0221) 2 71 66-10
Steffen Kahnt (stv. Geschäftsführer)    Telefon (0221) 2 71 66-15

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